Definiert man Gegenwart als jenen Teil der Zeitachse, auf dem wir uns relativ sicher sind, dass unser Wissen uns trägt, dann beginnt Zukunft ab dem Zeitpunkt, ab dem wir vermuten, dass unser heutiges Wissen ins Leere greift. Dieser Definition folgend, scheint die Zukunft immer näher an die Gegenwart heranzurücken. Zwar verfügen wir über so viel Wissen wie nie zuvor und dieses Wissen wird weiter exponentiell wachsen. Zugleich verlieren wir aber zunehmend die Orientierung. Jedes Jahr erschüttern neue gesellschaftspolitische Großkrisen unser gerade erst neu justiertes Koordinatensystem. Ökonomische Kräfte, ja ganze Branchen
können über Nacht durcheinandergewirbelt werden, politische Krisenherde brechen fast im Quartalstakt auf und erzeugen immer neue Herausforderungen für die Städte Europas. Nichts scheint mehr sicher.